Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Monografien

 

  Reimagining Housing, Rethinking the Role of Architects in India

Heidelberg Asian Studies Publishing (HASP), erscheint im Juli 2024

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Dieses Buch untersucht die gesellschaftliche Rolle und das Selbstverständnis kritischer Architekt:innen in Indien. Von besonderem Interesse ist dabei die Rolle von Dokumentarfilmen und anderen Medienformen, welche indische Architekt:innen gegenwärtig nutzen, um sich in laufende Debatten über bezahlbaren Wohnraum einzuschalten. Gleichzeitig kommunizieren sie darüber ihre alternativen Visionen zu zentralen Themen wie Wohnen, Raumgestaltung und nachhaltige Architektur an ein breites Publikum. Als heterogene und hochmobile Gruppe sozialer Akteur:innen, die tragfähige Lösungen für äußerst komplexe Herausforderungen und spezifische lokale Kontexte entwickeln und umsetzen, verdienen Architekt:innen aus Indien (und Südasien im Allgemeinen) weitaus mehr Aufmerksamkeit, als sie bisher erhalten haben.

In diesem Buch werden darüber hinaus direkte und indirekte intellektuelle Verbindungen zwischen den mittlerweile zwei oder drei Generationen von Architekt:innen im unabhängigen Indien beleuchtet, die sich intensiv mit Fragen wie Kontextsensibilität, Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Lange bevor Begriffe wie nachhaltiges Bauen in aller Munde waren, haben viele von ihnen bereits aktiv begonnen, mit lokal verfügbaren Baumaterialien und ressourcenschonenden Methoden zu experimentieren. Diese vielfältigen Verbindungen in ihrem architektonischen Designdenken und ihrer Arbeit können am besten durch die konzeptionelle Linse des kritischen Regionalismus betrachtet und verstanden werden.

 

 

Zur Darstellung von 'Kultur' und 'kultureller Differenz' im indischen Mediensystem. Die indische Presse und die Repräsentation des Islams im Rahmen der Zivilrechtsdebatte, 1985-87 und 2003. Berlin, Logos 2005.

Das indische Mediensystem weist deutliche Kon- vergenztendenzen auf, die Grenzen zwischen "alten" und "neuen" Medien ver- schwimmen zunehmend. Diese Einengung der Informations-kanäle beschleunigt wiederum die Zirkulation analoger Erzählmuster und Symbole im öffentlichen Diskurs. Was und wie heute in Indien über "kulturelle Zugehörigkeit" und "kulturelle Differenz" gedacht wird, scheint demnach unmittelbar mit den gewandelten Bedingungen der Nachrichten- produktion zusammenzuhängen. Am Beispiel der Zivilrechtsdebatte, einer der Kernkontroversen im nachkolonialen Indien, geht Nadja-Christina Schneider der Frage nach, inwieweit auch die Darstellung des Islams als Inbegriff des "kulturell Anderen" aus dieser Transformation des Mediensystems bzw. der Medialisierung der indischen Gesellschaft zu erklären ist. 

Rezension zu diesem Band: Rundfunk und Geschichte, 1-2 (2006), 72-74.

Link zur PDF: http://rundfunkundgeschichte.de/assets/RuG_2006_1-2.pdf