Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Ilka Sommer, M.A.

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Name
Ilka Sommer M.A.

Doktorandin

ilka.sommer (at) gmail.com

Tel: 0177/8236609



 

 

 

 


Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung



 

Dissertationsthema



Die Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen in Deutschland

Deutschland führte zum April 2012 einen Rechtsanspruch auf Prüfung der Gleichwertigkeit von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen mit deutschen Abschlüssen ein. Daran anknüpfend wird der Frage nachgegangen, wie das handlungspraktische Wissen entsteht, das dem Bewertungsergebnis – der Ausstellung eines amtlichen Bescheids über den Wert einer im Ausland erworbenen Qualifikation – zugrunde liegt. Die Fragestellung zielt darauf ab, das „atheoretische“ (Karl Mannheim) bzw. „praktische“ Wissen (Pierre Bourdieu) zu erschließen, das den Handlungen selbstverständlich zugrunde liegt.

Das Vorhaben ist eingebettet in die Bourdieusche Soziologie sozialer Ungleichheit und symbolischer Klassifikation. Danach ist das Wissen über soziale Unterschiede, wie hier Qualifikationsunterschiede, nicht objektiv gegeben, sondern wird im Rahmen einer Struktur ungleicher Machtbeziehungen in sozialen Kämpfen konstruiert („konstruktivistischer Strukturalismus“). Der Gegenstand wird als ein (Kräfte-)Feld im Bourdieuschen Sinne konzipiert, dessen konstituierende Macht- und Positionskämpfe auf mehreren Ebenen um die Klassifikation von Gleichheit und Ungleichheit von weltweit erworbenen Qualifikationen kreisen.

Im Rahmen von vier konsekutiven Arbeitseinheiten werden seine historischen Entstehung (1), die gegenwärtigen sozialen Kämpfe zentraler (kollektiver) Akteure (2) sowie die Handlungspraxis der Bewertenden (3) und der Bewerteten (4) in so genannten Anerkennungsverfahren komparativ analysiert. Methodologisch folgt das Vorhaben einem rekonstruktiven Forschungsansatz, da es die Theoriebildung, nicht die Hypothesenprüfung, zum Ziel hat. Empirisch gründet es auf der Analyse von Dokumenten, Experteninterviews und Gruppendiskussionen sowie auf den Auswertungstechniken der dokumentarischen Methode (nach Ralf Bohnsack).


Arbeits- und Interessensschwerpunkte


 

  • (Globale) Soziale Ungleichheit
  • Macht- und Herrschaftssoziologie
  • Wissenschaft-Politik-Praxis-Relationen
  • Bildungs-, Familien- und Geschlechterforschung

 

Lebenslauf


Seit 2010: Externe Doktorandin im Fach Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (Betreuer_innen: Boike Rehbein und Anja Weiß)

Seit 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Politikberatung bei der Prognos AG in Basel und Berlin mit Schwerpunkt Familien-, Bildungs- und Migrationspolitik (zurzeit freigestellt)

2004-2006: Erwerb des "Master of Arts in Social Sciences" (M.A.) im Rahmen des Global Studies Programmes an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der University of KwaZulu-Natal, Durban und der Jawaharlal-Nehru-University, Neu Delhi

2002-2004: Work & Travel in Neuseeland und Australien, mehrere Jobs & Praktika

1999-2002: Erwerb des "Bachelor of Arts in Sozialwissenschaften" (B.A.) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

1979 geboren, Schulzeit und Abitur in Essen, zwei dreimonatige Auslandsschulbesuche während der Oberstufe in Paris und San Carlos de Bariloche, Argentinien

Verheiratet, zwei Töchter, wohnhaft in Hannover