Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Medienwechsel und Intermedialität in togoischen Kulturen

eine Institutspartnerschaft zwischen dem Département d'allemand der Université de Lomé und dem Seminar für Afrikawissenschaften der HU-Berlin

Zeitraum:                 01.01.2013 - 31.12.2015

Mittelgeber:              Alexander von Humboldt Stiftung

Projektleitung:           Dr. Dotsé Yigbe (Université de Lomé) und Prof. Susanne Gehrmann
                              (HU-Berlin)

Postdoktorand:          Dr. Joel Glasman

Doktorand:               Gbandé Daré, M.A. (Université de Lomé)

Workshop-Teilnahme: Daniel Tödt (Doktorand der Humboldt-Universität zu Berlin)

 

Intermedialitätstheorien, welche die Wechselwirkungen und Überschneidungen medialer Codes in verschiedenen kulturellen Ausdruckformen und Kommunikationsprozessen untersuchen, sind in den letzten 20 Jahren fester Bestandteil geisteswissenschaftlicher Forschung geworden. In Hinblick auf Afrika ist dieses Feld bisher jedoch wenig bearbeitet worden, obgleich der kolonial bedingt akzelierte Übergang von dominant oralen Kulturen/Gesellschaften zur Schriftkultur, der auch als Medienwechsel angesehen werden kann, ein klassischer Untersuchungsgegenstand literatur- und kulturwissenschaftlicher afrikanistischer Forschung ist. Dabei standen häufig die Untersuchung oraler Strukturen innerhalb der im 20. Jahrhundert neu entstandenen europhonen Literaturen Afrikas, die Bedeutung der Kolonialpresse im öffentlichen Raum und während der Kolonialzeit entstandene Theaterformen wie die Concert-Party in Togo und Ghana im Vordergrund. Bei einer aktuellen Bestandaufnahme kulturellen Schaffens in Westafrika wird jedoch schnell klar, dass sich die Medienlandschaft seit den 1990er Jahren weiter stark diversifiziert hat. Dies schlägt sich insbesondere in der wachsenden Bedeutung audiovisueller Medien wie dem Film, Fernsehformaten, Videoclips und interaktiven Blogs im Worldwideweb nieder. Es finden Medienwechsel in verschiedene Richtungen wie z.B. vom Theater zum Film/TV, vom Roman zur Bühne, von der Zeitungskolumne zum Blog ebenso statt, wie sich neue intermediale Schreibweisen in der Literatur etablieren, wobei gerade togoische Autoren wie Kossi Efoui und Kagni Alem als führend gelten.

Im Rahmen der Institutspartnerschaft zwischen dem Département d’Allemand der Universität Lomé und dem Seminar für Afrikawissenschaften der HU-Berlin sollen Prozesse des Medienwechsels und intermediale Strukturen in kulturellen Produktionen mit dem Schwerpunkt auf Togo und seine Diaspora erstmals systematisch untersucht werden. Dabei wird eine diachrone Perspektive auf prägnante mediale Umbruchsituationen seit der Kolonialzeit bis ins 21. Jahrhundert ebenso angestrebt wie eine synchrone Detailanalyse von Fallbeispielen. Das Projekt verbindet historische, kulturwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Ansätze miteinander, wobei sich die unterschiedlichen Profile der beteiligten WissenschaftlerInnen ergänzen. Wir gehen von einem weiten Medienbegriff aus, der neben technischen Medien und Druckerzeugnissen auch semiotische Codes verschiedener Sprachen und den Körper/die Stimme in oralen Kommunikationsprozessen umfasst.

 

2. Workshop in Berlin (12.03.2014 - 15.03.2014)

Seminar für Afrikawissenschaften, Invalidenstr. 118, 10115 Berlin; Salle/Raum 410 

Titel: La Créativité intermédiatique au Togo et dans la Diaspora

Programm des Workshops

Call for Papers

Plakat Workshop (2)  in Berlin

 

1. Workshop in Lomé (30.09.2013 - 02.10.2013):

Titel: Le Champ Médiatique Colonial: Répression - Créativité - Intermedialité;

in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Lomé

 

Design/Layout: Isabella Burr-Evans; Kontakt: isabellaburrevans@gmail.com

Call for Papers