Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert

Ringvorlesung Wintersemester 2010/11

Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6,
Raum 2097
14-16 Uhr

 

Netzwerke im Indischen Ozean vom 18. bis ins 21. Jahrhundert

Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Invalidenstraße 118 (Zugang über Schlegelstraße 26)

Raum 217, 14-16h

 

Der „Indik“, wie der Indische Ozean in Anlehnung an den „Atlantik“ und den „Pazifik“ inzwischen auch genannt wird, gewinnt in einer sich rasant globalisierenden Welt zunehmend an wirtschaftlicher, politischer und geo-strategischer Bedeutung. Doch nicht erst seit den letzten beiden Jahrzehnten ist der Indik ein Wirtschafts- und Kulturraum, der durch migrierende und sich in anderen Regionen niederlassende Menschen entstand und in vielerlei Hinsicht zusammenwuchs. Bereits im 12. Jahrhundert bestanden intensive Austauschbeziehungen zwischen den Anrainergebieten des Indik, teils über Karawanen, teils über Küstenund teils über Hochseeschifffahrt organisiert. Seit dem Auftauchen der
Europäer wirkten im 16. Jahrhundert lediglich weitere Konkurrenten im Handelsnetzwerk des Indischen Ozeans mit. Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kann von einer wachsenden europäischen, schließlich britischen Dominanz im Indik gesprochen werden.
Trotz der Kolonisierung weiter Teile der Länder um den Indik in Ost- Afrika, Süd-Asien und Südost-Asien durch europäische Mächte im 19. Jahrhundert, die neue Strukturen in die Netzwerke des Indischen Ozeans brachte, blieben dessen alte in vielen Fällen bestehen. Mit der Unabhängigkeit der Kolonien ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem aber seit dem Ende des Kalten Krieges und seiner „bipolaren Weltordnung“, hat sich der Indische Ozean seit den 1990er-Jahren zu einer Weltregion weiter entwickelt, zu einem Raum, der diese Bedeutung eigentlich nie verloren hatte. Die Ringvorlesung wird verschiedene Aspekte dieser bis in die Gegenwart spannenden und wechselvollen Geschichte beleuchten.

 

 

29.10.2010

Prof. Dr. Michael Mann (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Seminar für Südasien-Studien)
Sklaven, Sträflinge und Kulis: Arbeitsregime im Indik

 

12.11.2010 Prof. Dr. Vincent Houben (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Seminar für Südostasien-Studien)
Der Indische Ozean aus südostasiatischer Perspektive

 

26.11.2010

Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften,  Medialität und Intermedialität in den Gesellschaften Asiens und Afrikas)
Neue Mobilitäten: Muslimische Frauennetzwerke in Süd- und Südostasien

3.12.2010

Dr. habil. Christian Wagner (Stiftung Wissenschaft und Politik)
Regionale Kooperation im Indischen Ozean. Eine Indische Perspektive

 

17.12.2010 Dr. Georg Berkemer, (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Seminar
für Südasien-Studien)
Der Indische Ozean als Teil eines globalen Strategiezusammenhangs im Zweiten Weltkrieg

 

14.01.2011

Prof. Dr. Ulrike Freitag (Zentrum Moderner Orient)
Zwischen Indien und Arabien. Kaufleute im frühen 20. Jahrhundert

 

21.01.2011

Dr. Michael Dusche

Arbeitsmigration zwischen Südasien und den arabischen Golfstaaten

 

28.01.2011

Dr. Kai Kresse (Zentrum Moderner Orient)
Mombasa – Kutch: Überlegungen zu einer transozeanischen Forschungsachse aus anthropologischer Perspektive

 

04.02.2011

Dr. Katrin Bromber (Zentrum Moderner Orient)
„How was the reception in Mombasa“: Der Indische Ozean als medial produzierter Raum (ca. 1920-1960)

 


11.02.2011

Prof. Dr. Boike Rehbein (Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Gesellschaft und
Transformation)
Der Indische Ozean im Rahmen der Globalisierung