Projekt
- Kurze Projektbeschreibung
Dieses Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Forschung am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin sowie zur Forschungssektion Mobilitäten des Exzellenzclusters "Africa multiple" an der Universität Bayreuth, indem es sich aus sozialanthropologischer und historischer Perspektive mit einer komplexen Gemengelage rund um urbane Land Governance in Westafrika (Dakar, Bamako und Ouagadougou) beschäftigt. Der Untertitel des Projekts "Eine anthropologische Perspektive auf Prozesse der Mimikry und Hybridisierung bürokratischer Praktiken" bezieht sich auf die Analyse des Verhältnisses zwischen legalen Enteignungen von Land durch staatliche Behörden und zivilen kollektiven Aktionen gegen diese Enteignungen, die sich ähnlicher bürokratischer Mittel bedienen, wie sie vom Staat eingesetzt werden. Sie knüpft zeitnah an die jüngsten dekolonialen Diskurse an, da ich eine Anpassung der endogenen Vorstellungen von Eigentum an die sich verändernden Umstände beobachte, und kommentiert gleichzeitig ein Thema, das insbesondere in den urbanen Landschaften West- und Zentralafrikas von zentraler Bedeutung bleiben wird.
Darüber hinaus stellt Doumbia durch die Analyse der Nutzung bürokratischer Technologien und der Digitalisierung eine Verbindung zum Forschungsprofil "Lebenswelten in Krisen" her. Das heißt, Doumbia betrachtet in seinem Projekt die städtische Landfrage als Teil der Bewältigung von Alltagskrisen in Westafrika. Aus ihrer diachronen Perspektive nutzen verschiedene Akteure (Einzelpersonen sowie Verbände und Vereinigungen) bürokratische Praktiken, offizielle Korrespondenz, soziale Medien und andere digitale Technologien als kreative Formen des Krisenmanagements.