Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Traditionelles Drachen- und Kreiselspiel zu Neujahr in Japan

 

Während der Edo- (1603–1868) und der frühen Meiji-Zeit (1868–1912) spielten Jungen in Japan zu Neujahr mit Kreiseln und Drachen. Mädchen spielten Federball, wie es auf Yokohama-Fotografien aus dem 19. Jahrhundert dokumentiert ist.

Nach einer Einführung in die Ursprünge der Drachen und Kreisel in Japan wird der Vortrag auf religiös-motivierte Bräuche eingehen, an Festtagen Drachen steigen zu lassen, um Unheil abzuwenden und Glück herbeizurufen. Je höher ein Drache steigt, desto glücksverheißender das Omen. Es wird auf die Grundmaterialien, Motive und Techniken der Drachen und Kreisel eingegangen. Sie verfügen über eine Vielfalt an Formen und Antriebsmöglichkeiten, die auch anhand von praktischen Beispielen im Anschluss des Vortrages vorgeführt werden.

 

Dr. Claudia Delank

promovierte 1981 an der Universität Köln. 1982–1985 war sie Lektorin an der Tōhoku Universität, Sendai; 1986–2011 hatte sie Lehraufträge für japanische Kunstgeschichte an den Universitäten Köln, Bonn, Berlin und der Kunstakademie Düsseldorf. Autorin zahlreicher Publikationen zur japanischen Kunst und zum Japonismus. 2011 Kuratierung der Ausstellung „Die Maler des Blauen Reiter und Japan“ im Schloßmuseum Murnau.  1996–2011 eigene Galerie für zeitgenössische Kunst aus Japan und Europa in Bremen, Köln und Berlin. Seit 2012 führt sie einen Kunstraum in Berlin-Charlottenburg.

2005 war sie die erste Preisträgerin der Society for the Study of Japonisme, Tokyo, für ihr Buch Das imaginäre Japan in der Kunst. Japanbilder vom Jugendstil bis zum Bauhaus (München 1996). Seit 2013 ist sie von der IHK Berlin öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Alte und Zeitgenössische Ostasiatische Kunst.