Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Abgründiges: Murakami Harukis innere Landschaften

Die Übersetzerin Ursula Gräfe im Gespräch über Murakami Harukis "Die Ermordnung des Commendatore", 24.5.2018

Die Ermordung des Commendatore mit seiner ausgedehnten, weitverzweigten und metaphernreichen Handlung gehört – und das nicht nur vom 1000seitigen Umfang her –  zu Haruki Murakamis "großen" Romanen. Historisch wird ein Bogen nach Wien zur Zeit des Nationalsozialismus gespannt, aber auch die japanische Geschichte der 1930er Jahre spielt eine Rolle. Wie häufig in Murakamis Romanen ragen Ereignisse aus der Vergangenheit in die Gegenwart und nehmen einen dramatischen Einfluss auf das Leben der Figuren. Wie immer fasziniert Haruki Murakamis aufregendes Spiel mit Inhalten aus verschiedenen Bereichen wie Religion, Mythologie und Oper, die er mit einer in der modernen Gegenwart angesiedelten spannenden Geschichte verwebt. (Ursula Gräfe)

 

Ursula Gräfe lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Sie studierte Anglistik, Amerikanistik und Japanologie in Frankfurt am Main und Tôkyô. Seit 1990 ist sie als freiberufliche Übersetzerin aus dem Japanischen und Englischen tätig.

2004 erhielt sie für die Übersetzung von Ogawa Yôkos Schwimmbad im Regen zusammen mit ihrer Kollegin Kimiko Nakayama-Ziegler den Übersetzerpreis der Japan Foundation. 2014 wurde sie für ihre Übertragung des Romans Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki(Haruki Murakami) für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert.