Humboldt-Universität zu Berlin - Faculty of Humanities and Social Sciences - Department of African Studies

Studying abroad

Warum überhaupt ins Ausland?

Wir empfehlen allen Studierenden des Bachelors Regionalstudien mit Schwerpunkt Afrika und des Masters Afrikawissenschaften einen Auslandsstudienaufenthalt einzuplanen. Dieser bietet den Student_innen die Möglichk andere Wissenschafts- und Wissenssysteme als das Deutsche kennenzulernen, ihre fachlichen Kenntnisse zu erweitern, Fremdsprachenpraxis zu üben und nicht zuletzt eigene Erfahrungen mit dem Leben in anderen kulturellen Zusammenhängen zu sammeln. Bei weitsichtiger Planung und guter Organisation führt ein Auslandsstudienaufenthalt nicht zwingend zu einer Verlängerung der Studienzeit. Sollte das doch der Fall sein, so sind die unschätzbaren Erfahrungen, welche dabei gesammelt werden, dies durchaus wert. Im Bachelor empfiehlt es sich, das zweite oder dritte Studienjahr bzw. das dritte, vierte (sofern möglich) oder fünfte Semester für das Auslandsstudium einzuplanen. Im Master bietet sich das dritte Semester bzw. das zweite Jahr am besten an. Insbesondere im Abschlusssemester, also in der Forschungsphase für die Bachelor-/ Masterarbeit kann ein Auslandsaufenthalt in einem afrikanischen Land oder zielgerichtet in einem Archiv/einer bestimmten Forschungseinrichtung im Ausland sinnvoll sein. Auch wenn Sie den Bachelor bereits abgeschlossen haben und noch unsicher sind, ob (oder welchen) Master Sie in Deutschland studieren wollen, gibt es Möglichkeiten ein einjähriges Auslandsstudium einzuschieben, ganz abgesehen davon, dass Sie sich selbstverständlich mit dem Abschluss des Bachelors Regionalstudien auf eine Vielzahl von Masterstudiengängen weltweit bewerben können.

Bei einem Studienschwerpunkt in den Afrikawissenschaften liegt es nahe, auf dem afrikanischen Kontinent selbst zu studieren. Dies hat nicht nur den Vorteil, afrikanische Sichtweisen auf die afrikabezogenen Wissensgebiete kennenzulernen, sondern auch jenseits touristischer Aufenthalte in das Alltagsleben des jeweilgen Landes einzutauchen. Alternativ kann auch das Studium an einer europäischen oder amerikanischen/australischen/asiatischen Institution sinnvoll sein. Die Mitarbeiter_innen des Seminars für Afrikawissenschaften sind bemüht, Sie möglichst individuell zu beraten. Allgemeine Ansprechpartnerin für Angelegenheiten des Auslandsstudiums am Seminar ist Dr. Pepetual Mforbe Chiangong (Sprechzeit: Mo 14-16 Uhr); im Amt für Internationales der HU Frau Ulrike Brodien, die Sie insbesondere zur Bewerbung um Studienplätze und DAAD-Stipendien berät. Für bestimmte Länder können Sie zudem folgende Mitarbeiter_innen am Seminar gezielt ansprechen: Tanzania, Kenya, Uganda: Dr. Lutz Diegner; Nigeria: Yusuf Baba Gar, Südafrika: Dr. Annekie Joubert; Senegal, Demokratische Republik Kongo: Prof. Susanne Gehrmann; Äthiopien: Dr. Andreas Wetter; Kamerun: Dr. Pepetual Mforbe Chiangong; Togo: Dr. Joel Glasman.

Im Prinzip gibt es bei der Wahl des Gastlandes/der Universität keine Einschränkung; die Anerkennung von Prüfungsleistungen für den BA Regionalstudien/den MA Afrikawissenschaften muss jedoch individuell mit den Studienberater_innen/ Fachvertreter_innen abgesprochen werden. Bestehende Partnerschaftsprogramme der Humboldt-Universität Berlin mit afrikanischen Universitäten sowie die europäischen Erasmusprogramme erleichtern den organisatorischen Aufwand eines Auslandsstudiums erheblich. Deshalb geben wir Ihnen nachstehend einige weiterführende Informationen zu denjenigen Universitäten/Institutionen, mit denen Austauschbeziehungen bereits bestehen, sowie zu den Stipendienmöglichkeiten.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Auslandsemester an einer Partnerhochschule 

University of Dar-es-Salaam, Tanzania

Die University of Dar es Salaam (UDSM), gegründet 1970 (Vorgänger war das University College, 1961-1970), ist seit Beginn ihres Bestehens als Brennpunkt kritischen akademischen Denkens in Ostafrika bekannt. Seit 1998 ist die UDSM Partner-Universität der HU, sodass fast jedes Jahr mehrere Humboldt-Studierende zu einem Auslandssemester nach Dar es Salaam gehen konnten.

Seit 2011 konnten erstmals tanzanische Studierende an der HU Summer School teilnehmen, und es findet ein Wissenschaftler_innen-Austausch in beiden Richtungen statt. Fachlich ist inbesondere das College of Arts and Social Sciences attraktiv, die Departments of Foreign Languages and Linguistics, History und Literature. Darüber hinaus genießen die Soziologie, das Department of Fine and Performing Arts und die Development Studies einen sehr guten Ruf.

Ein besonderes Plus dieser hauptsächlich anglophonen Universität für Studierende der Afrikawissenschaften sind die Swahili-Lehre und Forschung, die im Taasisi ya Taaluma za Kiswahili (TATAKI), dem nationalen und ostafrikaweit führenden Swahili-Forschungsinstitut angesiedelt sind.

Auch unabhängig von den fachlichen Kenntnissen und Interessen sind Swahili-(Vor-)Kenntnisse von großem Vorteil für ein Studium an der UDSM. Empfohlen wird ein Auslandssemester für das vierte oder fünfte Semester; in der Entscheidungsfindung können Erfahrungsberichte der Kommiliton_innen eingesehen werden, die dies bereits gemacht haben.

Zu den schriftlichen Bewerbungsformalitäten für den Austauschplatz der Partneruni sowie den Stipendienprogrammen des DAAD sollten Sie sich auf den Webseiten der Abteilung Internationales ausführlich vor- informieren und dann zunächst die persönliche Beratung bei Frau Brodien suchen. Anschließend oder parallel hierzu erfolgt die inhaltliche Beratung zu Studieninhalten sowie zur Vernetzung mit anderen Studierenden bei Dr. Lutz Diegner.

Université Cheikh Anta Diop, Senegal

Die Universität in Senegals Hauptstadt Dakar ist nach dem senegalesischen Ägyptologen Cheikh Anta Diop (1923-1986) benannt, einer Forscherpersönlichkeit, die bis heute das Profil der wohl renommiertesten frankophonen Universität in Westafrika mitprägt. Die UCAD wurde 1957 gegründet und ist bis heute mit derzeit ca. 80.000 Studierenden die größte Universität Senegals. Unterrichtssprache ist ausschließlich Französisch; sehr gute Französischkenntnisse sind also bereits vor Antritt des Studiums in Dakar unerlässlich. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit am INSTITUT DE FRANÇAIS POUR LES ETUDIANTS ETRANGERS (IFE) vertiefende Französischkurse zu besuchen.

Es gibt an der UCAD kein Fach „Afrikawissenschaften“; vielmehr bieten alle vertretenen Geisteswissenschaften afrikabezogene Lehre an, häufig mit dem Schwerpunkt auf das frankophone Westafrika. Die Ihnen aus Berlin vertrauten Fachrichtungen Geschichte, Literatur und Linguistik sind an der FACULTE DES LETTRES ET SCIENCES HUMAINES (FLSH) konzentriert. Neben den entsprechenden Kursen am Département d’histoire (Geschichtsabteilung), dem Département de Lettres modernes (Moderne Literaturen; womit hier in erster Linie französischsprachige Literaturen gemeint sind), dem Département d‘anglais (Anglophone Literaturen) und dem Département de linguistique (Linguistikabteilung) können Sie an der FLSH auch Philosophie, Soziologie, Geographie, Arabisch oder interkulturelle Germanistik belegen. An der erziehungswissenschaftlichen Fakultät, der FASTEF, welche die Lehrerausbildung innehat, werden ebenfalls Literaturwissenschaften, Geschichte, Geographie und Philosophie gelehrt. Es kann sinnvoll sein, sich auch hier aus dem Kursangebot etwas Passendes auszusuchen.

Ausländische Studierende können in der Regel frei wählen, an welchen Seminarangeboten sie teilnehmen möchten; es sollte jedoch mit den Dozent_innen individuell abgesprochen werden, ob die Teilnahme möglich ist und welche Prüfungsoptionen bestehen. Das der FLSH angegliederte CENTRE DE LINGUISTIQUE APPLIQUÉE DE DAKAR (CLAD)/Sprachenzentrum bietet kostenpflichtige Kurse in den Landessprachen Wolof, Peul (Fulfulde), Serer und Joola an. Der UCAD angegliedert ist ebenfalls das renommierte geisteswissenschaftliche Forschungszentrum IFAN (Institut Fondamental d’Afrique Noire), das zusätzlich zur zentralen Universitätsbibliothek und den kleineren Bibliotheken der Einzelfächer eine gut sortierte Bibliothek bietet.

Mit über einer Million Einwohner_innen – zählt man die umliegenden wuchernden Vororte wie Pikine oder Guediawaye hinzu sind es jedoch weit doppelt so viele – und der in den letzten Jahren im innerstädtischen Bereich modernisierten Infrastruktur ist Dakar eine lebendige Metropole mit einem großen kulturellen Angebot und der Präsenz zahlreicher lokaler wie internationaler Organisationen, bei denen auch Praktika absolviert werden können. Die Lebenshaltungskosten sind relativ hoch; Plätze in den überfüllten Studierendenwohnheimen jedoch rar. Das Studienjahr beginnt im Oktober; bedingt durch Streiks der Studierenden oder Lehrenden häufig aber auch erst einige Wochen später.

Internetpräsenz der Universität: www.ucad.sn

University of Stellenbosch, Südafrika

Mehr Informationen zur Universiy of Stellenbosch folgen.

ERASMUS

Das ERASMUS-Programm bietet die Möglichkeit für Studienaufenthalte an Partneruniversitäten im europäischen Ausland. Nach Abschluss des ersten Studienjahres kann ein Studienaufenthalt zwischen drei und zwölf Monaten an einer ausländischen Partnerhochschule bis einschließlich der Promotion gefördert werden.

Alle wichtigen Informationen zu Aufenthalten an europäischen Hochschulen und zum ERASMUS-Programm sind auf der Seite des International Office zu finden.

 

Land

Universität

Kurzinfo

Sprachliche Voraussetzungen

Homepage

Frankreich

Institut national des langues et civilisations orientales (INALCO), Paris

Institut für Sprachen und Kulturen u.a. in Afrika sowie Geographie, Geschichte, Politik und Wirtschaft.

Französisch

www.inalco.fr

Holland

Leiden University

B.A. zu African Languages and Cultures, M.A. African Studies

Offizielle Sprache des B.A. Niederländisch, des M.A. Englisch

www.leiden.edu

Österreich

Universität Wien

Institut für Afrikawissenschaften: Geschichte, Sprache und Literatur; Sprachangebot: Hausa, Bambara, Swahili

Deutsch

www.univie.ac.at

Schweden

Dalarna University, Falun

Es gibt das Dalarna University Centre for African Studies (nur Master-Programm; Sprachen: Amharisch, Swahili)

(Schwedisch), Englisch

www.du.se

ERASMUS-Beauftragter am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften ist Prof. Christian Bauer;  am Seminar für Afrikawissenschaften ist die Beauftragte Dr. Pepetual Mforbe Chiangong.

Auslandsbafög

Das  Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) unterstützt Studierende bei Auslandssemestern. Dabei wird das Studieren nicht nur innerhalb der EU gefördert, sondern weltweit.  Auslandssemester werden maximal ein Jahr lang unterstützt. In begründeten Einzelfällen kann eine Förderung auch den Zeitraum von zweieinhalb Jahren umfassen. 

Voraussetzung für das „Auslandsbafög“ ist a) dass Sie bei einem Kooperationspartner der HU studieren  oder b), dass das Studium im Ausland im Rahmen der Ausbildung im Inland absolviert wird.  Das „Auslandsbafög“ übernimmt dabei Lebenserhaltungskosten, Studiengebühren (bis 4600 € p.a.), Reisekosten (Hin-und Rückfahrt zu je max. 500€) und Zusatzkosten der Krankenversicherung. Beratung zum „Auslandsbafög“ bieten die „Auslandsämter“. Von diesen gibt es 17 Stück in Deutschland. Jedes Auslandsamt ist für andere Zielstaaten verantwortlich.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Praktikum im Ausland

Wer statt eines Auslandsemesters viel lieber praktische Erfahrungen im Rahmen eines Praktikums im Ausland sammeln möchte, der ist mit der Broschüre des DAAD, IJAB, InWent, eurodesk und der Agentur für Arbeit („Wege ins Auslandspraktikum“) gut beraten. Die Broschüre listet Schritt für Schritt auf, welche ToDo´s zur Organisation eines Auslandspraktikums erledigt werden sollten.

Sie bietet Informationen von der Klärung des angestrebten Formats (internship, work-placement, stage, ...) bis zu wichtigen Aspekten einer Bewerbung. Weiterhin beinhaltet die Broschüre verschiedene Anlaufstellen um eine finanzielle Förderung für den Auslandseinsatz zu erhalten. Dabei werden neben EU-Förderungen (Leonardo Da-Vinci) und Wissenschaftsförderungen (DAAD) auch private Organisationen genannt, die Studierenden bei ihrem Vorhaben eines Auslandspraktikums unterstützen.

Eine Anlaufstelle für die Förderung von Praktika an der HU Berlin ist auch das International Office das mit dem Programm Promos Studierende bei einem Auslandspraktikum unterstützt.  Die Humboldt-Universität  vergibt dabei monatliche Teilstipendienraten und/oder einmalige Reisekostenpauschalen.

Ausführliche Informationen gibt es in der Broschüre direkt.

Abschlussarbeit im Ausland

Viele Studierende wollen bei ihrer Abschlussarbeit vor Ort Daten erheben und Material für ihre Arbeit sammeln. Das Programm Promos unterstützt dabei. Sie können monatliche Teilstipendienraten (300 €) beantragen sowie Reisekostenzuschüsse. Die Höhe variiert dabei nach Zielland. Informationen zum Promos-Programm an der Humboldt-Universität erhalten Sie im International Office.

Sprachkurs im Ausland

Studierende, die einen Sprachkurs planen, können sich auch beim International Office der Humboldt-Universität im Rahmen des Promos-Programms um eine Förderung bewerben. Die monatliche Teilstipendienraten betragen einheitlich 500 EUR. Die Höhe der Reisekostenpauschale richtet sich nach dem Zielland.

Bambara

Wer Bambara direkt in Mali vertiefen möchte, hat die Möglichkeit Kurse an der Universität Bamako zu besuchen oder Kurse von Mitarbeiter_innen der ehemaligen DNAFLA (Institution für Alphabetisierung und angewandte Linguistik der nationalen Sprachen Malis), die als erfahrene Bambara-Lehrer_innen arbeiten und Kurse geben. Anke Nehring vermittelt außerdem Kontakte zu Familien in Mali, die Sprachschüler_innen bei sich aufnehmen und in ihre Familie integrieren.

Ansprechpartnerin: Anke Nehring

Hausa

Für fortgeschrittene Kurse in Hausa bieten sich folgende Universitäten in Nigeria an: College of Education Azare Bauchi State Nigeria (dort gibt es zweimonatige Intensivkurse), Bayero University Kano Kano State Nigeria oder University of Maiduguri Borno State Nigeria.

Ansprechpartner: Yusuf Baba Gar

Nord-Sotho

Ansprechpartnerin: Dr. Annekie Joubert

Swahili

State University of Zanzibar, Tanzania

Seit über zwanzig Jahren lernen Studierende der Afrikawissenschaften aus ganz Deutschland mit Unterstützung des DAAD Swahili an dem Ort auf der Welt, der dafür am besten geeignet ist: Dem Taasisi ya Kiswahili na Lugha za Kigeni (TAKILUKI; Swahili-Institut) der State University of Zanzibar (SUZA). Nach dem Wegfall eines zentral und deutschlandweit organisierten Kurses und der Auflage des DAAD Promos-Programms konnte die HU erfolgreich an diese Tradition anknüpfen und jährlich einer kleineren Anzahl von Swahili-Studierenden einen Intensivkurs Swahili mit Familienunterbringung organisieren. Der Kurs findet jedes Jahr im August statt und dauert 4 Wochen; das PROMOS-Stipendium (-> Bewerbungsformalitäten auf den Webseiten der Abt. Internationales und bei Frau Brodien) deckt etwa zwei Drittel der zu erwartenden Kosten ab. Es wird nachdrücklich empfohlen, den Kurs erst nach dem vierten Semester Swahili zu machen.

Die Anmeldung für den Kurs erfolgt bei Dr. Lutz Diegner.