Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Werdegang

Klaus Beyer studierte Afrikanistik mit den Nebenfächern Ethnologie und Geschichte an der Universität Bayreuth und an der Université Sophia Antipolis in Nizza. Durch seine Lehrer F. Rottland und R. Nicolaï geprägt, begann er sich für Kontaktbeziehungen, Lehnwort-problematik und historische Linguistik zu interessieren. Er schloss 1993 sein Studium mit einer Arbeit zu Manding-Lehnwörtern im Songhay ab.

Als Mitglied des Graduierten-Kollegs 'Interkulturelle Beziehungen in Afrika' der Universität Bayreuth konnte er in den Jahren 1993-96 in Burkina Faso und Ghana Material für seine Dissertation zu einer historischen Wortfeldanalyse sammeln. In dieser von Frau Prof. Miehe betreuten Arbeit werden anhand ausgesuchter Wortfelder einige Teilaspekte der Geschichte des Königtums im oberen Voltabecken beleuchtet. Die theoretischen und methodischen Aspekte der historischen Wortfeldforschung bilden seither einen Schwerpunkt seiner Interessen.

Von 1998 bis 2001 war Klaus Beyer Mitarbeiter im DFG-Projekt 'Grundlagenforschung in den Gursprachen' am Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes beschäftigt er sich mit der Aufnahme und Dokumentation der bislang nahezu unbekannten Gurunsisprache Pana. Diese Sprache, welche an der Grenze von Burkina Faso und Mali noch von ca. 5000 Menschen als Erstsprache gesprochen wird, ist stark vom 'Aussterben' bedroht. Aus dieser Forschungsarbeit ergab es sich, daß zunehmend die Problematik von Sprachwandel und Sprachwechselprozessen ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte.

Seit März 2002 bis zu ihrem Ausscheiden war Klaus Beyer wissenschaftlicher Assistent von Frau Prof. Reineke am Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt Universität. Neben der Lehre, die mehr und mehr soziolinguistische Themen behandelt, liegt das Hauptaugenmerk auf der Erstellung einer Habilitationsschrift mit dem Arbeitstitel 'Sprachwandel- und Sprachwechselprozesse am Beispiel des Pana (Burkina Faso)'. Diese Arbeit ist angelegt als Mikrostudie zum Sprachwandel in einer minoritären Sprechergemeinschaft in Afrika. Im Rahmen dieser Arbeit werden soziolinguistische und extralinguistische Faktoren des Sprachwandels in Beziehung zu allen Teilsystemen der Panasprache (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik) gesetzt. Dabei werden vor dem Hintergrund der genetischen Verwandtschaft und des erebten Sprachsystems Innovationen jedweder Art (Entlehnungen, Neologismen, Erosion) auf ihre möglichen Verbreitungswege in der Sprechergemeinschaft hin untersucht. [weiter zum Projekt]

Von Oktober 2007 bis Januar 2009 vertrat Klaus Beyer die Professur für Afrikanische Sprachen. Seit Juni 2010 ist er als Privatdozent am Seminar tätig.