Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Takayanagi Makoto

 

Takayanagi Makoto, geboren am 13. September 1950 in Nagoya, studierte Kulturwissenschaft an der Dôshisha-Universität, Kyoto. Gegenwärtig ist er takayanagi.jpgProfessor für Japanische Literatur an der Tamagawa-Universität, Tokyo. In seiner ersten Veröffentlichung, der Gedichtsammlung Aliceland, 1980 [Aliceland] schildert er ein fiktives Königreich. Ein streng visionärer Raum wird verbal strukturiert in Ran'uchû / Suishôkyû / Hakubutsu shi,1982 [Universum Ei / Kristallpalast / Naturkundliche Schrift], (H-Shi-Preis). Die Beschreibung der Reise eines Volkes, das sein Land des Eises und der Finsternis verloren hat und nach der Sonne verlangt, ist der Inhalt von Ayatoribito,1985 [Fadenspieler]. Toshi no shôzô,1988 (deutsch: Porträt einer Stadt, Takami-Jun-Preis) schildert detailliert den nostalgischen Tod der Stadt. Der Adamusu Kyôdai shakai katarogu, Dai 23 Shu,1989 [Katalog der Adams-Brüder-Gesellschaft,Band 23] entstand aus Zitaten, kompiliert aus fiktiven Schriften. Weitere Gedichtsammlungen sind Juteki sekai,1992 (deutsch: Bäumische Welt), in der die Beziehung zwischen der menschlichen Seele und Bäumen synthetisch in Frage gestellt wird; Tô,1993 [Turm], ist eine Sammlung struktureller lyrischer Erzählungen und Hommage à l'image,1996 [Huldigung des Imaginären] stellt mit einer wunderbar manierten und imagehaften Sprache Eros und Humor dar. Die Gedicht-Malerei-Trilogie Gekkô no enkinhô, Shokkan no kaisekigaku, Seikan no saifu jutsu,1997 [Perspektive des Mondlichts, Analyse des Berührungssinns, Notationskunst der Gestirne], die eine neue Perspektive schafft, indem ihr komprimierter Wortschatz Substanzielles analysiert und dessen Musik aufzeichnet, wurde mit dem Tôson-Kinenrekitei-Preis ausgezeichnet. In Banshô no meteoru,1998 [Der Meteor alles Wesens] wird durch genaue Strukturierung ein vielseitiges Sprachuniversum aufgebaut, das sich als die Welt des Augenblicks zeigt. Mit Motiven der Traumwelt arbeitet die Lyriksammlung Yumeyume wasururu nakare - Memento somnii!,2001 [Gedenke der Träume - Memento somnii!]. Hier wird sowohl mit parabelhaften wie symbolischen Stilelementen ein erzählerischer Sprachraum konstruiert. Takayanagi Makotos lyrisches Schaffen ist durchgehend von dem Willen geprägt, Inexistenzielles verbal zu strukturieren. Dabei zeichnet sich die Sprache durch ein strenges, anorganisches Pathos und einen herben Intellekt aus.

Eine Veranstaltung der Humboldt Universität Berlin, 1996, bildete den Auftakt für Takayanagi Makotos Aktivitäten (Vorträge und Lesungen) in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Marburg, Würzburg etc.) und Korea. Für seinen Ruf stehen die Übersetzungen einiger Werke ins Deutsche, Englische, Französische, Spanische, Chinesische und Koreanische.

Weitere Buchveröffentlichungen: Nihon no Gendaishi 1987 [Japanische Gegenwartslyrik] und Riemenschneider - Chûsei saigo no Chôkokuka,1999 [Riemenschneider - der letzte Bildhauer des Mittelalters].