Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Sprachdokumentationsprojekt zum Bakola

Projektleiter: Prof. Dr. Tom Güldemann

Mitarbeiterin: Nadine Grimm

Laufzeit: 03.2010 - 08.2014

 

Das Sprachdokumentationsprojekt zum Bakola, auch Bagyeli genannt, wird von der Volkswagen Stiftung im Rahmen des DoBeS (Dokumentation bedrohter Sprachen) Programms finanziert. Das Projekt verfügt derzeit über sechs Mitglieder: Prof. Maarten Mous (Universität Leiden), Prof. Raimund Kastenholz (Universität Mainz), Emmanuel Ngue Um (Université de Provence, Aix-en-Provence), Daniel Duke (Universität Leiden), Nadine Grimm, geb. Borchardt, (Humboldt-Universität zu Berlin) und Christopher Lorenz (Filmakademie Ludwigsburg).


Bakola/Bagyeli wird im südlichen Kamerun von einer marginalisierten halbnomadischen Gemeinschaft von Jägern und Sammlern gesprochen, die gemeinhin von ihren sesshaften Nachbarn als "Pygmäen" bezeichnet wird. Ihre traditionelle Lebensweise besteht darin, die Ressourcen des Regenwaldes zu nutzen und mit den Ackerbau betreibenden Gemeinschaften zu handeln. Allerdings haben die Wälder in der Bakola/Bagyeli Region in den letzten Jahren aufgrund von Rodung mehr und mehr abgenommen, was den Bakola/Bagyeli ihre Lebensgrundlage entzieht. Auch wenn die Bakola/Bagyeli weitab der großen Straßen in Camps wohnen, die nur zu Fuß zu erreichen sind, so werden sie doch stetig sesshafter und beginnen, sich an die Ackerbau betreibenden Gemeinschaften anzupassen. Dies wirkt sich unter anderem auch auf den Sprachgebrauch aus. Die verschiedenen Bakola/Bagyeli Gruppen wechseln teilweise oder sogar komplett von Bakola/Bagyeli zu den Sprachen ihrer Nachbarn: Basaa, Kwasio, Bulu, Fang, und Yassa. Ein weiterer Effekt der Entwaldung ist der verminderte Kontakt der Bakola/Bagyeli untereinander, was wiederum einen Sprachwechsel beschleunigt.

Das Ziel dieses Projekts ist es, die Sprache und Kultur der Bakola/Bagyeli zu dokumentieren. Dies beinhaltet, ein umfangreiches Multimedia-Wörterbuch sowie eine repräsentative Textsammlung (in Audio und Video), die mit dem Wörterbuch verknüpft wird, zu erstellen. In einem ersten Schritt sollen Sprachdaten gesammelt und analysiert werden, um damit die Grundlage für das Wörterbuch und Material für das Archiv (am Max-Planck-Institut in Nijmegen) zu liefern. Audioaufnahmen sollen verschiedene Genres von Sprechereignissen umfassen, während Videoaufnahmen verschiedene kulturelle Aspekte von alltäglichen Praktiken bis hin zu Ritualen beinhalten. Zudem wird das Forscherteam spezifisches Vokabular sammeln, das die Beziehung der Bakola/Bagyeli zu ihrer Umwelt beschreibt und welches sich u.a. auf Ausdrücke in den Bereichen Musik, Rituale und andere kulturelle Bereiche konzentriert.

Die gesammelten Daten werden zukünftigen Forschungsvorhaben in unterschiedlichen Disziplinen von Nutzen sein. So kann eine gute Sprachdokumentation als Grundlage weiterer Sprachbeschreibung dienen. Auch ist das gesammelte Material relevant für andere Disziplinen wie Anthropologie, Ethnomusikologie, Ethnobotanik u.v.m. Die Daten werden sowohl der Wissenschaftswelt als auch den Bakola/Bagyeli Sprechern zugänglich gemacht, indem sie im Rahmen der DoBeS-Initiative am Max-Planck-Institut in Nijmegen archiviert werden. Darüber Hinaus wird den Sprechern Sprachmaterial in Form von Büchern mit ihren Erzählungen sowie Videovorführungen der Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

Das Sprachdokumentationsprojekt zum Bakola, auch Bagyeli genannt, wird von der Volkswagen Stiftung im Rahmen des DoBeS (Dokumentation bedrohter Sprachen) Programms finanziert. Das Projekt verfügt derzeit über sechs Mitglieder: Prof. Maarten Mous (Universität Leiden), Prof. Raimund Kastenholz (Universität Mainz), Emmanuel Ngue Um (Université de Provence, Aix-en-Provence), Daniel Duke (Universität Leiden), Nadine Grimm, geb. Borchardt, (Humboldt-Universität zu Berlin) und Christopher Lorenz (Filmakademie Ludwigsburg).


Bakola/Bagyeli wird im südlichen Kamerun von einer marginalisierten halbnomadischen Gemeinschaft von Jägern und Sammlern gesprochen, die gemeinhin von ihren sesshaften Nachbarn als "Pygmäen" bezeichnet wird. Ihre traditionelle Lebensweise besteht darin, die Ressourcen des Regenwaldes zu nutzen und mit den Ackerbau betreibenden Gemeinschaften zu handeln. Allerdings haben die Wälder in der Bakola/Bagyeli Region in den letzten Jahren aufgrund von Rodung mehr und mehr abgenommen, was den Bakola/Bagyeli ihre Lebensgrundlage entzieht. Auch wenn die Bakola/Bagyeli weitab der großen Straßen in Camps wohnen, die nur zu Fuß zu erreichen sind, so werden sie doch stetig sesshafter und beginnen, sich an die Ackerbau betreibenden Gemeinschaften anzupassen. Dies wirkt sich unter anderem auch auf den Sprachgebrauch aus. Die verschiedenen Bakola/Bagyeli Gruppen wechseln teilweise oder sogar komplett von Bakola/Bagyeli zu den Sprachen ihrer Nachbarn: Basaa, Kwasio, Bulu, Fang, und Yassa. Ein weiterer Effekt der Entwaldung ist der verminderte Kontakt der Bakola/Bagyeli untereinander, was wiederum einen Sprachwechsel beschleunigt.

Das Ziel dieses Projekts ist es, die Sprache und Kultur der Bakola/Bagyeli zu dokumentieren. Dies beinhaltet, ein umfangreiches Multimedia-Wörterbuch sowie eine repräsentative Textsammlung (in Audio und Video), die mit dem Wörterbuch verknüpft wird, zu erstellen. In einem ersten Schritt sollen Sprachdaten gesammelt und analysiert werden, um damit die Grundlage für das Wörterbuch und Material für das Archiv (am Max-Planck-Institut in Nijmegen) zu liefern. Audioaufnahmen sollen verschiedene Genres von Sprechereignissen umfassen, während Videoaufnahmen verschiedene kulturelle Aspekte von alltäglichen Praktiken bis hin zu Ritualen beinhalten. Zudem wird das Forscherteam spezifisches Vokabular sammeln, das die Beziehung der Bakola/Bagyeli zu ihrer Umwelt beschreibt und welches sich u.a. auf Ausdrücke in den Bereichen Musik, Rituale und andere kulturelle Bereiche konzentriert.

Die gesammelten Daten werden zukünftigen Forschungsvorhaben in unterschiedlichen Disziplinen von Nutzen sein. So kann eine gute Sprachdokumentation als Grundlage weiterer Sprachbeschreibung dienen. Auch ist das gesammelte Material relevant für andere Disziplinen wie Anthropologie, Ethnomusikologie, Ethnobotanik u.v.m. Die Daten werden sowohl der Wissenschaftswelt als auch den Bakola/Bagyeli Sprechern zugänglich gemacht, indem sie im Rahmen der DoBeS-Initiative am Max-Planck-Institut in Nijmegen archiviert werden. Darüber Hinaus wird den Sprechern Sprachmaterial in Form von Büchern mit ihren Erzählungen sowie Videovorführungen der Aufnahmen zur Verfügung gestellt.