Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Pharmazie und Kolonialismus. Vorstudie

 

Projektleiter: Prof. Andreas Eckert

Projektmitarbeiter: Tristan Oestermann

Projektpartner: Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Kim Sebastian Todzi (Universität Hamburg)

Förderer: Familie Engelhorn

Förderperiode: 09/2022 - 08/2023

 

Ziel des Projektes ist es, die Geschichte der globalen Verflechtung eines großen Pharmaunternehmens nachzuzeichnen. Am Beispiel von Boehringer Mannheim suchen wir Antworten auf verschiedene Fragen: Welche Rolle spielten Firmen der pharmazeutischen Industrie in der kolonialen und postkolonialen Welt? Und welche Rolle spielte diese bei der Entstehung von Pharmaunternehmen? Auf welchen Wegen gelangten die Firmen zu Rohstoffen und Knowhow? Auf welche lokalen Partner, Arbeitskräfte und Netzwerke konnten Pharmaunternehmen zurückgreifen? Wie veränderten sich diese Beziehungen durch politische Prozesse wie die Dekolonisierung?

Besonderes Augenmerk liegt auf die Geschichte der Alkaloidproduktion und -vermarktung, in der Boehringer Mannheim bzw. C.F. Boehringer & Soehne seit dem 19. Jahrhundert führend war und die das Unternehmen mit der kolonialen und postkolonialen Welt verbanden. Die Aktivitäten des Unternehmens umspannten Investments in Lateinamerika, Äquatorialafrika und Südostasien und machten es zu einem wahrhaft globalen Akteur – über Brüche wie die Dekolonisierung hinaus.