Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

03.07. - Vortrag: Von Hiroshima nach Fukushima: Japan und die atomaren Katastrophen

Vortrag von Dr. Bernd Hoffmann, Bundesamt für Strahlenschutz

  • Wann 03.07.2025 von 18:15 bis 19:45
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In diesem Jahr findet der 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki statt. Und 2026 jährt sich zudem das verheerende Tōhoku-Erdbeben mit dem anschließenden Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zum 15. Mal. 

Gleichzeitig leben wir in unsicheren Zeiten, in denen in vielen Ländern über den massiven Ausbau der Kernenergie nachgedacht wird, Sicherheitsstandards als Kostenfaktoren auf dem Prüfstand stehen, Fakten angezweifelt werden, Kernkraftwerke als Kriegsziele gelten, der Einsatz von Kernwaffen wieder denkbar ist und auch in Deutschland über atomare Bewaffnung und Zivilschutz nachgedacht wird. Daher lohnt sich ein Blick nach Japan, um die Folgen und Lehren dieser Ereignisse zu betrachten.

Nukemap. Created by Alex Wellerstein, 2012-2025
Nukemap. Created by Alex Wellerstein, 2012-2025

 

Beide Ereignisse waren für Japan einschneidend und haben große Spuren und Narben hinterlassen – in der Umwelt, aber auch in der Gesellschaft. Und in vielen Aspekten ähneln sie sich. Dennoch gibt es große Unterschiede, die besonders in den langfristigen Folgen deutlich werden. Anhand der Entwicklungen der beiden Ereignisse und der dabei ablaufenden physikalischen Prozesse werden die Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt erläutert, diese bewertet und zueinander in Relation gesetzt.

 

 

Bernd Hoffmann schloss sein Diplomstudium im Bereich der experimentellen Oberflächenphysik ab und spezialisierte sich auf die Messung natürlicher Radionuklide in Umweltmedien sowie künstlicher Radionuklide in Lebensmitteln. In seiner Promotion befasste er sich mit der Messung und Modellierung der Entstehung und Freisetzung von Radon aus Baustoffen. Im Jahr 2007 nahm er die Stelle des Fachgebietsleiters zum Thema Radon am Bundesamt für Strahlenschutz in Berlin an. Zwei Jahre später wurden ihm auch Aufgaben zur Bewertung weiterer natürlicher Radionuklide in der Umwelt übertragen. Seit dieser Zeit leitet er ein multidisziplinäres Team, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Politik, Gesetzgebung und Öffentlichkeit über das Auftreten erhöhter natürlicher Radioaktivität sowie geeigneter Maßnahmen zu beraten. Im Rahmen seiner Arbeit ist Bernd Hoffmann außerdem Mitglied der internen Arbeitsgruppe „Nuklearspezifische Gefahrenabwehr“. Diese unterstützt die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder bei gravierenden Fällen von missbräuchlicher, krimineller oder terroristischer Verwendung von Radionukliden sowie bei der Sicherung von Großereignissen und bei Staatsbesuchen.