18.06. - Tokyo Views. Der touristische Blick auf die japanische Metropole um 1900
- https://www.iaaw.hu-berlin.de/de/region/ostasien/seminar/mori/aktuelles/18-06-tokyo-views-der-touristische-blick-auf-die-japanische-metropole-um-1900
- 18.06. - Tokyo Views. Der touristische Blick auf die japanische Metropole um 1900
- 2024-06-18T12:00:00+02:00
- 2025-03-31T16:00:00+02:00
- Ausstellung in der Mori-Ōgai-Gedenkstätte, 18. Juni 2024 bis 31. März 2025
- Wann 18.06.2024 12:00 bis 31.03.2025 16:00
- Wo Luisenstr. 39, Mori-Ōgai-Gedenkstätte
- Name des Kontakts Harald Salomon
- Telefon des Kontakts 030.2093.66923
- iCal
Im Zusammenhang mit dem 30. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Tokyo und Berlin zeigt die Mori-Ōgai-Gedenkstätte ab dem 18. Juni eine neue Ausstellung.
Das Projekt greift auf die große Zahl historischer Albuminabzüge in der wissenschaftlichen Sammlung "Bestände der Mori-Ōgai-Gedenkstätte" zurück. Die Fotografien aus dem Japan der Meiji-Zeit liegen in unterschiedlichen Formen vor; überwiegend sind sie fest in Alben eingebunden, weitere Abzüge finden sich auf herausgetrennten Seiten oder sind – durch die Eigenschaften des hauchdünnen Materials – eingerollt.
Aus den mit Unterstützung der Mediathek des Grimm-Zentrums digitalisierten Fotografien wurden Ansichten des zeitgenössischen Tokyo ausgewählt. Um den ursprünglichen Reiz der handkolorierten Bilder wieder aufscheinen zu lassen, wurden die Digitalisate behutsam bearbeitet. Auf Fine Art Papier gedruckt, laden die rund siebzig Aufnahmen in den Räumen der Mori-Ōgai-Gedenkstätte zu Streifzügen durch die japanische Metropole, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert überraschend idyllisch präsentiert wurde.
Wissenschaftliches Anliegen ist es, diesen "touristischen Blick" auf Tokyo herauszuarbeiten, der interessanterweise japanische wie auch europäische Perspektiven verband. Bekanntlich hatte die Dynamik der globalen Geschichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Japan aus der "idyllischen Stille" (Mori Ōgai) gerissen. Nach mehr als zweihundert Jahren der selbst gewählten Isolation öffnete sich das Inselreich der wissenschaftlich-technisch geprägten Zivilisation des "Westens". Zwar gestaltete sich die touristische Entdeckung der fernen Destination zunächst mühsam, doch wurde das "Land der aufgehenden Sonne" rasch zu einem neuen Sehnsuchtsort der reisenden Schichten Europas. Ästhetische Strömungen wie der aufblühende Japonismus und ein zunehmend zivilisationskritischer Zeitgeist wirkten zusammen, um das angesagte Reiseziel leidenschaftlich zu imaginieren.