Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

Making the African University: Histories of Inquiry in Eastern Africa, 1750-1985

 

Förderinstitution: Alexander von Humboldt-Stiftung
Förderzeitraum: 05/2021 - 05/2022
Projektleitung: Dr. Morgan Robinson

 

 

Mein vorgeschlagenes Projekt, Making the African University: Histories of Inquiry in Eastern Africa, 1750-1985" untersucht die verschiedenen Rahmen wissenschaftlicher Forschung, die sich über zwei Jahrhunderte an der Küste Ostafrikas vermischten. Von den Diskussionen auf den baraza (Veranden) von Sansibar und Mombasa bis hin zu den Universitäten von Kampala und Dar es Salaam ist dies eine kulturelle und intellektuelle Geschichte der afrikanischen Universität, die einen weiten Blick über Zeit und Raum wirft. Die Matrix der Zwänge und Möglichkeiten, die die Lehr- und Forschungsprozesse innerhalb der Universitäten umgeben, ist das, was ich als "Rahmen der Untersuchung" bezeichne. Das Projekt untersucht, wie diese Rahmenbedingungen auf lokaler Ebene entwickelt wurden, selbst innerhalb hoch bürokratisierter Institutionen wie den kolonialen Universitäten. Ich behaupte, dass es an der ostafrikanischen Küste eine lange Geschichte wissenschaftlicher Debatten gab, die nicht gänzlich dem euro-amerikanischen akademischen Modell unterworfen waren. Die Universität ist der Ort, an dem ich untersuchen kann, wie diese verschiedenen Traditionen des Forschens und Debattierens innerhalb von Institutionen konsolidiert wurden: in diesem Fall die Makerere University in Kampala, Uganda, und später die University of Dar es Salaam in Tansania.

Um die weite chronologische und geographische Spanne der Studie zu erfassen, besteht Making the African University sowohl aus synchronen als auch aus diachronen Fallstudien, die mal räumlich und mal zeitlich verglichen werden. Die Studie beginnt im 18. Jahrhundert und nutzt die erhaltenen 'Ajamī-Manuskripte, die in Bibliotheken in Deutschland und Großbritannien aufbewahrt werden, um die frühen Modelle der Debatte, Untersuchung und Expertise zu erforschen, die an der Küste Ostafrikas vor der Ankunft des europäischen kolonialen Einflusses existierten. Ajamī ist eine modifizierte Form der arabischen Schrift, die verwendet wird, um die Bantu-Laute der Swahili-Sprache darzustellen. ('Ajamī-Schriften wurden auch verwendet, um z.B. die Hausa- und Yoruba-Sprachen Westafrikas zu schreiben.) Diese Dokumente wurden von Literaturwissenschaftlern und Linguisten analysiert, aber nur wenige Historiker haben sich ihnen mit Blick auf die Sozial- und Geistesgeschichte des östlichen Afrikas des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in Ostafrika. Dieser Teil des Projekts wird auch die Untersuchungsmodelle der Madrasas in Sansibar und entlang der Küste untersuchen und die Verbindungen zwischen dieser Form der Massenbildung und den Institutionen der höheren Bildung in der muslimischen Welt von Mekka bis Kairo verfolgen. Schließlich wird es öffentliche Aufführungen von Argumenten durch Dichterlesungen und Ngoma-Tanzwettbewerbe untersuchen.