Humboldt-Universität zu Berlin - Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät - Institut für Asien- und Afrikawissenschaften

30.08. - Lange Nacht der Museen an der Mori-Ōgai-Gedenkstätte

LNdM-Programm der Mori-Ōgai-Gedenkstätte 2025

  • Wann 30.08.2025 18:00 bis 31.08.2025 02:00
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Kalligraphie-Workshop mit Sugano Matsuaki
Kalligraphie-Workshop mit Sugano Matsuaki

 

Das Programm der Gedenkstätte erkundet japanische Bilder des Grundthemas „Liebe“ in Sprache, Schrift und künstlerischen Ausdrucksformen. Dabei greifen die Beiträge auf Exponate aus der wissenschaftlichen Sammlung „Bestände der Mori-Ōgai-Gedenkstätte“ zurück. Die aktuellen Ausstellungen „Zwischen den Kulturen: Mori Ōgai, 1862–1922“ und „Tokyo Views: Der touristische Blick auf die japanische Metropole um 1900“ sind während der Langen Nacht frei zugänglich; die Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte beantworten Fragen.

 

Programm

 

18:30             Vortrag „Klang der Emotionen“

 

19:30             Führung „Liebe zwischen Fakt und Fiktion“

 

20:30             Führung „Japanophilie“

 

21:30             Führung „Liebe zwischen Fakt und Fiktion“

 

23:00             Late Night Special: Kalligraphie-Workshop „Zeichen der Liebe“

 

00:30             Führung „Japanophilie“

 

LATE NIGHT SPECIAL: Zeichen der Liebe: Kalligrafie-Workshop mit Sugano Matsuaki

Sugano Matsuaki ist eine junge, doch bereits erfahrene Kalligraphin aus Okinawa (Japan). Im Workshop leitet sie Interessierte an, sich mit den Grundprinzipien der japanischen Schrift vertraut zu machen und sich selbst mit Pinsel, Tusche und Papier an japanischer Kalligraphie zu versuchen. Im Rahmen der Langen Nacht werden vier Zeichen vorgestellt, die im Bezug zum Thema „Liebe“ stehen. Jede:r Teilnehmer:in kann eines davon auswählen und in die Praxis umsetzen. Am Ende des Workshops können die kalligrafischen Werke – bzw. die persönlichen Zeichen der Liebe – mit nach Hause genommen werden. Da die Zahl der Teilnehmer:innen begrenzt ist, bitten wir um frühzeitiges Erscheinen.

 

Klang der Emotionen: Der Illustrator Orlando Hoetzel gibt Einblicke in seine Interpretation japanischer Lautmalerei

Der Programmpunkt führt in die Besonderheit japanischer Lautmalerei ein und zeigt, wie Geräusche, aber auch Emotionen, die wir für gewöhnlich mit Liebe verbinden, durch die klangvollen Wörter ausgedrückt werden können. Orlando Hoetzel präsentiert und erläutert Beispiele aus seiner Reihe „Odo.Ono – illustrative interpretation of Japanese Onomatopoeia“. Dabei lädt er spielerisch dazu ein, sich der weiten Welt japanischer Lautmalereien auch ohne Sprachkenntnisse zu nähern.

 

Liebe zwischen Fakt und Fiktion: Biographische Hintergründe zu Mori Ōgais Erzählung „Die Tänzerin“ (1890)

Mori Ōgais Novelle Die Tänzerin gilt in Japan als Beginn der modernen Literatur des Landes. Die Erzählung gibt Einblick in das Leben eines japanischen Stipendiaten, der zum Ende des 19. Jahrhunderts einige Jahre in Berlin lebt und dort persönliches Glück in der Liebe zu einer mittellosen Tänzerin findet. Durch diese Beziehung gerät er in einen dramatischen Konflikt mit seinen Verpflichtungen gegenüber Staat und Familie. Ähnlichkeiten zwischen den Inhalten der Tänzerin und Ōgais eigenem Leben, in dem es ebenfalls eine Liebesbeziehung zu einer Berlinerin gab, regen japanische Literaturfans bis heute zu Spekulationen an. Die Führung durch die Dauerausstellung beschäftigt sich mit dieser tragisch endenden Berliner Liebesgeschichte zwischen Fakt und Fiktion.

 

Japanophilie: touristische Träumereien in der Yokohama-Fotografie um 1900

Die wissenschaftliche Sammlung der Mori-Ōgai-Gedenkstätte bewahrt zahlreiche historische Albuminabzüge, die um 1900 in Yokohama für Tourist:innen hergestellt und vertrieben wurden. Sie spiegeln detailgenau und kunstvoll handkoloriert den zeitgenössischen touristischen Blick auf Japan wider – und prägten ihn auch. Dabei fallen unter den Motiven charakteristische Gegenstände der Sehnsucht auf. Harald Salomon stellt Beispiele vor und lädt zur Diskussion ein.